photo by Cristina Marx
XENOFOX en/de
Olaf Rupp - electric guitar, Rudi Fischerlehner - drums
Da klirrt es doch auch mal heftig im Porzellanladen der
Musikgeschichte. Es geht aber irgendwie nie ums Kaputtmachen. Die
Entwicklung, das Dazwischen, die heimliche Ruhe im Gewusel der
Scherben macht da irgendwas Sonderbares mit einem. Dahinter steckt
eine Schaffenswut, die mit genügend Gelassenheit daherkommt, dass
irgendwann immer wieder alles zu einem mäandernden Ganzen
zusammenkommt. Eine utopisch organische musikalische Wildnis
wuchert und greift so respektlos um sich, dass dem gepflegten
europäischen Konzertparkett angst und bange werden könnte um seine
gebohnerten Dielen.
Die Zusammenarbeit von Olaf Rupp und Rudi Fischerlehner reicht
zurück ins Jahr 2010: in verschiedenen Besetzungen - vor allem
aber im Trio mit Matthias Müller als RMF - bespielen Sie viele der
wesentlichen Jazz- und Neue Musik Festivals von Saalfelden über
Ulrichsberg bis Elbjazz Hamburg und veröffentlichen zwei CDs, TAM
und TINGTINGK.
2014 stehen die beiden erstmals in Aarhus, Dänemark als Duo auf
einer Festivalbühne. Ein Mitschnitt des Konzertes wird als Live CD
veröffentlicht und von der Presse als „furios“ und „Rupp´sche
Sternstunde“ (Bad Alchemy) gelobt, als „sanft fluktuierende
Fläche“, der aber gleichzeitig „Tempo und Krawall“ (freistil) die
nötige Würze verleihen.
Knappe zwei Jahre später legen Rupp und Fischerlehner unter dem
gemeinsamen Namen XENOFOX ihr Studio Debut HUNDRED BEGINNINGS vor.
In zahlreichen Konzerten an so unterschiedlichen Schauplätzen wie
der Berliner Squat Bar Schokoladen, den Avantgarde Institutionen
in Bielefeld und Schorndorf oder dem ehrwürdigen Ulrichsberger
Kaleidophon haben sie ihre Ohren und Instinkte bestens aufeinander
abgestimmt und ihre kollektive musikalische Vision in einem
intensiven Probe- und Rechercheprozess fokusiert und feinjustiert.
Es präsentiert sich ein Album improvisierter Musik mit eigener
Handschrift, klanglich und konzeptionell in der Gegenwart sitzend,
offizielle Geschichtsschreibungen hinterfragend, eigene Stränge
erfindend. „Das kann ziemlich laut werden, hat eine schöne
Energie“ und „nimmt Bezug auf die Rockmusik ebenso wie auf den
Free Jazz“ (oö Nachrichten).
2017 wird ein Konzert von Xenofox mit Turntablist Joke Lanz am
Berliner Alarme Festival mitgeschnitten und auf Oltrarno Records
veröffentlicht. Das Festival-Programm beschreibt das
improvisierende Trio als "von Trip Hop wie von Punk und
Performance Art gleichermassen beeinflusst", und das Exclaim!
Magazin stellt fest: "So soll Rock and Roll 2018 klingen."

Diskographie
2015 Olaf Rupp & Rudi Fischerlehner Live
at Lydfestival Aarhus, Farai-Records and Bad Alchemy, CD
Bandcamp
2016 Xenofox Hundred
Beginnings, Farai-Records, CD Bandcamp
2018 Xenofox & Joke Lanz Alarm,
Oltrarno Raw, CD Bandcamp
2019 Olaf Rupp & Rudi Fischerlehner Xenokustik,
Audiosemantics, digital Bandcamp
2021 Xenofox & Joke Lanz A Proper Cup Of Coffee,
Oltrarno Recordings, digital track on compilation, Bandcamp
Videos
Youtube-Playlist

Manufaktur Schorndorf, photo by
Martin Schray
Presse
"There‘s
a dense interplay and often surprising changes in structure and
sound – almost complete silence, buzzing, squeaking, chiming
percussion, alt rock crescendos à la Sonic Youth and prolonged
reverbs... Xenofox’s debut is a beautiful album full of filigree
detail, unexpected contrasts and varied moods."
Martin Schray, freejazzblog.org
"Alles fließt. Panther, Reh... Man trifft einander und fabriziert
Musik, als wäre es das Normalste, das es gibt. Das Einfache, das
leicht zu Machende, das verstand Brecht unter dem Kommunismus.
Dabei ist das so oft das Schwierige, das schier Unmögliche im
Stress des Wettbewerbs. Nicht so bei Rupp & Fischerlehner. Von
leichter Hand gelingt das Neue, das Frische, das Unerwartete.
Avantgarde mit viel Soul."
felix, freiStil
"Mit Hirn, Charme und Kanone. Ohne Extrawurst. Unprätentiöser Free
Jazz. Eh klar virtuos, aber hier dürfen auch der Grunge, der
Noise, der Knüppel und der Sumpf. Olaf Rupp hat nicht nur mit den
Zorns und Brötzmanns dieser Welt gespielt, er erledigt auch gerne
mal die Arbeit der Musikjournaille, indem er selbst Begriffe wie
sonic pointillism prägt — denn eine trefflichere Bestimmung seines
Spielstils (oder zumindest einer seiner Lieblingstechniken) gibt
es wohl nicht. Da prasseln die Fingerkuppen aufs Griffbrett
nieder, und die rasend schnelle Abfolge von Tönen erzeugt den
Eindruck einer sanft fluktuierenden Fläche, die zwei Momente
später plötzlich Volumen gewonnen hat und in den Raum ausgreift.
Bis der Punkblitz einschlägt und die Streusel in alle Sturmwinde
verstreut oder die transharmonische Welle sich rasselnd
zurückzieht und reduziertem Saitenblubbern das Feld überlässt.
Rudi Fischerlehner, kongenial, knarzt und knallt, rahmt hier die
Klangbilder ein, trommelt dort die Chromatik aus der Form,
durchstößt schließlich die vibrierende Leinwand."
steroid, freiStil
"... der Clash mit Olaf Rupp, mitgeschnitten im September 2014,
ist furios. (...) Das Spiel ist enorm aufgekratzt, eine Ruppsche
Sternstunde, wenn ihr mich fragt. Was der Popeye aus Saarlouis da
auf den Saiten brutzelt, sucht auf dem Gitarrensektor
seinesgleichen. (...) Wie sie da immer wieder synchron
kaskadieren, trillern und knattern, da passt kein Haar
dazwischen, um das Einvernehmen zu spalten. Neben den vorwärts
preschenden Passagen fehlt es nicht an laut- und leismalerischer
Drahtverbiegerei, Muschelgeraschel und Blechnapfgeschepper. Aber
Tempo und Krawall, wenn auch der disziplinierten Sorte, sind
definitiv das Salz und der Pfeffer in der Suppe."
Rigobert Dittmann, Bad Alchemy 84
„Live at Lydfestival Aarhus“ ist ein Album geworden, auf dem Rudi
Fischerlehner und Olaf Rupp ihre musikalische Eigenwilligkeit
einmal mehr auf sehr unmittelbare Weise hörbar machen. Die beiden
unterstreichen, dass sie definitiv anderes im Sinne haben, als
einfach nur zu unterhalten. Ihr musikalischer Ansatz ist ein aus
dem Rahmen des Üblichen fallender, einer, der zugegebenermaßen
fordert. Aber genau dieser Aspekt macht ihre neue CD auch zu einer
nachhaltig spannenden."
Michael Ternai, musicaustria
"...punkten Fischerlehner und Rupp bei der freejazzigen Stringenz.
Die Virtuositätshymnen, die Rupp für seine Gitarrenkunst schon in
diversen einschlägigen Medien eingefahren hat, gehen allesamt in
Ordnung, detto ist auch Fischerlehner ein umtriebiger Drummer, der
zuletzt etwa mit Peter Van Huffel’s Gorilla Mask grandiosen
Improwahn im Zeichen des Freejazz-Power-Punk eingespielt hat.
Impro-Fun mit starkem Post-Freejazz-Einschlag."
Curt Cuisine, skug