Frank Paul Schubert - soprano saxophone
Rudi Fischerlehner - drums, percussion
After years of playing together in different duo and band situations and many hours spent discussing music and books, Frank Paul Schubert and Rudi Fischerlehner decided to record some free improvisations in their shared studio in Berlin. "Willing Suspension of Disbelief" is the outcome of that effort. All the music on the album was recorded in one afternoon, and it´s also all the music recorded that afternoon, in the order it was played, unedited.
"Willing Suspension of Disbelief" is out on Not Applicable (2015), CD & digital, Bandcamp
Schubert’s
playing sounds like a combination of Evan Parker and Steve Lacy,
and his breakneck pace reminds me of a very free Jackie McLean,
but ultimately he has his own voice. Fischerlehner is a drummer
who stands in the European improv tradition of Paul Lytton or
Paul Lovens, using extended materials. He really communicates
with Schubert, it’s like two old friends chatting on the sofa in
the afternoon.
The Willing Suspension of Disbelief is a little gem, sparkling
amongst the other excellent releases we’ve had in 2015.
Martin Schray, Freejazzblog
Consequently,
Fischerlehner and Schubert elevated the crowd into new depths of
experimental sounds. Fischerlehner really goes out of his way
with his diverse usage of props on drums such as: old
turntables, Chinese cymbals (traditionally used in the Beijing
opera) all the way to Brazilian caxixis, shakers and so forth.
These spunk improvised sounds made way to an awe-inspiring
smooth attack and release by Schubert. It was a real treat to
see this duo.
Erica Smith, jazzclubs in berlin
Die
beiden kennen sich, über gemeinsame Bekannte, im Trio Grid Mesh
zusammen mit Andreas Willers, durch lange Gespräche über Musik
und Bücher. Nun also das direkte Kopf-an-Kopf mit
Sopranosaxophon und Drums. Der Österreicher in Berlin mit
offenen Armen, flockiger Spannweite. Schubert lyrisch vertieft,
beide wirbelig und sprudelnd bewegt. Aber mit selbst
verursachtem Reibungswiderstand, angerautem Vibrato, eher
fragend als deklamatorisch. Fischerlehner tickelt und tockelt
dazu so, dass seinem Partner Luft bleibt, aber dass der sich
auch animiert fühlen kann zu keckeren Figuren, die ihnen dann
auch nahezu unisono gelingen. Das Soprano tiriliert in
herzensreiner Unschuld, die Percussion flirrt und krimskramst,
kindlich-lyrisch wie nur im Bilderbuch. Die Flatterzüngelei
zieht Fäden von Indien über den Balkan. Fischerlehner zieht dazu
eine metallisch raschelnde und klirrende Klangwand auf. Der
Sopranoton ist längst schon, insistierend, auf den Punkt
gekommen, auf den es Schubert ankommt. Er bläst im zweiten
Anlauf noch brüchiger zu jetzt tatzigem Tapsen, Tom und Jerry
auf Schmusekurs? Schubert gibt sich selig seinem vogeligen
Gesang hin, sein Partner tanzt und schüttelt die Rassel, bis es
knattrig und rasant abgeht, dass man fast nur noch Speedlines
sieht. Der eine umfunkelt und umknurscht das Summen und immer
zagere Flöten des andern, während die Zeit fast stillsteht. Bis
das mit schepperndem Klingklang und bohrender Brötzmanie wieder
zu Hummelflug und Tirili anschwillt. Das Miteinander steigert
sich sogar noch zu für Mitteleuropa untypischem Tamtam,
Schubert sprudelt dazu Folklore, die ihm wohl aus Herzblutopia
zugeflogen ist, bis er nur noch krächzen kann und es gerade noch
schafft, den finalen Klingklang zu beflöten. Mit 'Liquid' als
viertem Beleg zeigt sich Schubert als paradiesvogeliger
Glücksfall für die Ornithologie.
Bad Alchemy 87
Alles
fließt. Es schwillt kräftig an, ändert die Richtung und klingt
aus, wobei: zu wirklicher Ruhe kommt es kaum. Dafür steckt zu
viel Feuer in Schuberts loderndem Spiel, zu viel freier Rhythmus
in Fischerlehners Sounds. Der geübte Hörer lehnt sich zurück und
genießt, der Neueinsteiger findet hier ein schönes Beispiel, wie
es klingen kann, wenn zwei sich treffen und ZUSAMMEN MUSIZIEREN.
Freistil